Verbandsliga A: Zurück auf dem Boden der Tatsachen

Der SK Tönsberg Oerlinghausen wurde nach einem erfolgreichen Saisonauftakt unsanft wieder auf den Boden  der Tatsachen zurückgeholt. Und das 3:5 war nach dem Wettkampfverlauf auch  noch ziemlich schmeichelhaft. Dabei sah es vor dem Wettkampf sehr vielverprechend aus. Die Gäste kamen mit 0:6 Punkten im Gepäck und waren stark ersatzgeschwächt. Es fing auch sehr vielversprechend an: Martin Fenners Gegner lief blindlinks in eine vorbereitete Eröffnungsvariante und überlebte den Mattangriff im Mittelspiel nicht lange. Aber an den übrigen Brettern lief es ungünstig. Christian Hangmann verlor an Brett 8 aus der Eröffnung heraus einen Bauern und der Sieg des Gegners schien nur noch eine “Frage der Technik” zu sein. Noch schlimmer erwischte es Wilhelm von Eßen an Brett 7. Nach Qualitätsverlust opferte er verzweifelt die Dame, konnte damit aber das Blatt auch nicht mehr wenden und gab schnell auf. Auch Vitalij Ruge hatte an Brett 5 eine schwierige Stellung. Nur Dr. Gerhard Scholz stand an Brett 3 mit einem Mehrbauern lange sehr gut. Doch kurz vor der Zeitkontrolle überschlugen sich die Ereignisse. Dirk Altenbernd stand an Brett 4 eigentlich auch schon recht vielversprechend. Aber dann lief er in  einen Konter und kämpfte fortan ums Überleben. Jürgen Siol willigte an Brett 6 in ausgeglichener Stellung gerade ins Remis ein, als Oliver Champion sich an Brett 1 zur Aufgabe genötigt sah. Kurz darauf musste auch Vitalij Ruge die Waffen strecken. Damit stand es 3,5:1,5 für die Gäste. Dann kippte zu allem Überfluß auch noch die vorteilhafte Stellung von Gerhard Scholz an Brett zu Gunsten der Gegner. Die Gäste boten nun in allen noch laufenden Partien Remis an, obwohl sie an allen Brettern im höheren Sinne auf Gewinn standen. Keiner der Oerlinghauser Spieler sah irgendeinen erfolgversprechenden Ansatz, das Ruder noch herum zu reißen. Wohl oder Übel willigten alle nach Rücksprache mit dem Mannschafsführer ins Remis ein. Innerhalb von nur knapp 10 Minuten waren so 6 Partien zum 3:5 – Endstand entschieden. Damit kann der SK Tönsberg Oerlinghausen höhere Ambitionen erst mal vergessen. Stattdessen muss sich wieder auf das eigentliche Saisonziel Klassenerhalt konzentrieren. Die Chancen sind gar nicht so schlecht, aber heute haben wir eine Chance vertan, bereits heute den Klassenerhalt in halbwegs trockene Tücher zu bringen.